литературный журнал

Berlin.Berega №1/2016 (№2)

Die zweite Ausgabe von «Berlin.Berega» beginnt mit je einem Gedichtzyklus von Alexander Lanin (Frankfurt a. M.) und Natalia Khmelova (Düsseldorf). Der erste trägt den Titel „Kettel“, der zweite heißt „Auf einer Insel“.

Alexei Makushinsky, Professor an der Universität Mainz, stellt sich mit seinem Text „Ostergo“ vor. Schwer zu entscheiden, welchem Genre er zugehört. Handelt es sich um eine Erzählung, ein Essay oder ein kleines philosophisches Traktat? … Der Protagonist befindet sich in Dänemark, plötzlich hat er eine Autopanne. Makushinsky versteht es meisterhaft, aus diesem Kontext heraus zahlreiche Betrachtungen über das Schicksal, die Welt und den Menschen anzustellen.

Der junge, aber bereits erfahrene und anerkannte Autor Dmitry Vachedin (Berlin), Träger zweier Literaturpreise, publiziert hier seine neueste Erzählung „Saratov­93“. Der Protagonist, der gegenwärtig in einer Stadt namens Berlinograd lebt, lernt eine junge Frau aus dem russischen Saratov kennen. Alles könnte gut werden, doch die Frau lebt im Jahre 1993. Vachedin erzählt, wie sie nach Berlinograd gelangt ist und was sie dort unternimmt.

Es folgen drei weitere Gedichtzyklen: Alexander Filyuta (Berlin) stellt die Sammlung „Nord­Wedding“ vor. Die Gedichte von Dr. Sergej Birjukov (Halle/Saale) tragen den Titel „Der Flug des Dinos“. Birjukov ist ein Klassiker der avantgardistischen Poesie und ein Theoretiker avantgardistischer Kunst. Boris Schapiro (Berlin), Physiker, Übersetzer und Essayist, publiziert seine Sammlung „Die schlauen Vögel“.

In der Kurzgeschichte „Glubokovskij“ unternimmt Ekaterina Vassilieva (Berlin) eine poetische und zugleich philosophische Ana ly se der Realität. Die Perspektive einer erwachsenen Frau und eines Kindes verschmelzen miteinander, um in der Figur des ehemaligen Klassenkameraden namens Glubokovskij die Projektion des jeweils Anderen zu schaffen, von dem man sich abgestoßen fühlt, den man jedoch auch begehrt. Im Mittelpunkt stehen dabei Paradoxien der Beziehungen zwischen den Geschlechtern sowie zwischen den Intellektuellen und den Vertretern der unterprivilegierten Gesellschaftsschichten.

Alexander Milstein (München) ist mit einem Fragment seiner Novelle „Tinowizkij“ vertreten. Der Protagonist spielt kein Musikinstrument, bekommt jedoch eine Einladung, einem Ensemble beizutreten. Die Gruppe spielt ernste Musik. Die Proben des Ensembles bilden das Hauptthema des Fragments, hinzu kommen flashbacks, in denen sich Tinowizkij u.a. seiner früheren Ehefrau erinnert.

Semjon Kogan (Hamburg) ist mit der kleinen Erzählung „Betrübt“ vertreten. Es geht um den Alltag eines russischen Emigranten in den mittleren Jahren. Er ist ständig sehr betrübt. Warum? Das versucht er während der ganzen Erzählung herauszufinden.

In seiner Kurzgeschichte „Irgendwann“ erzählt Maksym Kashevarov (Köln) von mehreren Liebesbeziehungen — oder doch nur von einer, die sich in mehreren anderen unter unterschiedlichen Umständen (mal glücklichen, mal traurigen) widerspiegelt.

In dieser unseren zweiten Ausgabe beginnen wir mit einer neuen Rubrik mit dem Titel „Debüt“. Drei Teilnehmerinnen des Literaturstudios von Dmitry Vachedin (s. oben) erscheinen hier zum ersten Mal mit ihren Werken auf den Seiten einer Literaturzeitschrift. Alle drei Autorinnen leben in Berlin. Hier eine Kurzcharakteristik ihrer Erzählungen:

Die Heldin der Erzählung von Julia Efremenkova, Emigrantin Mascha, bekommt Besuch von einem Freund der Freunde. Mit dem unternimmt sie einen Trip durch Berlin und krempelt in ungeahnter Weise ihr Leben um.

In der Erzählung „Sonnenuntergang Donnerstag“ von Dinara Rasuleva geht es um einen typischen Bewohner Berlins. Dieser versucht sich im Gewirr der Großstadt zurecht zu finden.

Die Autorin Elena Lawin stellt ihre Erzählung „Clowns und Luftballons“ vor. Der russische Bekannte der Protagonistin hat ein Problem: seine Frau hat ihn verlassen. Jetzt sollen die Protagonistin sowie ein Deutscher ihm helfen, die Frau zurückzuholen.

Die Rubrik „Übersetzungen“ weicht diesmal vom üblichen Schema ab. Unsere Leserinnen und Leser finden dort einen Essay von Alexander Lackmann über die Poesie Friedrich Nietzsches. Nicht alle wissen, dass Nietzsche auch ein Dichter war. Darüber kann man etwas in dem Essay erfahren. Im Text erscheinen die Gedichte in den zwei Sprachen. Alle Übersetzungen stammen vom Autor des Essays.

Die Moskauer Kunstwissenschaftlerin Svetlana Tarkhanova hat für „Berlin.Berega“ einen Artikel gefunden, der „Das deutsche Itinerarium Fjodor Dostojewskijs aus der Sicht eines Kunstwissenschaftlers“ überschrieben ist. Dort erzählt die Autorin von den mehrmaligen Deutschlandreisen des Autors der fünf großen Romane. Was er und seine zweite Frau sahen und welche Eindrücke sie bekamen — darum geht es in dem Artikel.

Mark Kharitonov, Schriftsteller, Dichter und Übersetzer aus Moskau, stellt seinen Essay „Das Drama Robert Musils” vor. Im Prinzip geht es nicht um sein Werk “Der Mann ohne Eigenschaften”, sondern um dessen Autor. Man kommt jedoch an diesem Buch, einem der größten Romane des 20. Jahrhunderts, nicht vorbei. „Den Roman selbst liest sich manchmal wie ein grandioser Essay. Man kann ihn überhaupt als einen Essay verstehen, der in Form eines Romans geschrieben wurde“, meint Kharitonov zu Beginn und entwickelt dann diesen Gedanken weiter.

Der Berliner Literat Michail Rumer-Sarajev verfasste den Beitrag „Anrecht auf eine Veröffentlichung“. Dort geht es um die Geschichte der russischsprachigen Presse in Deutschland (mit besonderer Betonung der Literaturzeitschriften). Zudem greift Rumer-­Sarajev einige Fragen des gegenwärtigen Autors, seiner Bedürfnisse und Rechte auf.

Sechs von Geburt russischsprachige Autoren, die jetzt in Deutschland leben und auf Deutsch schreiben, erzählen in Rahmen eines Rundgesprächs von ihren Erfahrungen mit dem Schreiben in einer fremden Sprache. Die Fragen beantworten Prosaistinnen Lena Gorelik, Marina B. Neubert, Lubov Goldberg-Kuznetsova, Irina Bondas, der Prosaist Dmitry Vachedin sowie der Dichter Alexander Filyuta.

Der Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Berlin.Berega“ Grigorii Arosev hat die bekannte Übersetzerin Vera Bischitzky, Redakteurin und Literaturwissenschaftlerin interviewt. Vera Bischitzky hat unter anderem Werke von Anton Tschechow, Nikolai Gogol, Iwan Gontscharow, Swetlana Alexijewitsch übersetzt. Im Interview erzählt sie über ihre Kindheit in Ost­Berlin, ihre Beziehungen zur russischen Sprache sowie Details aus ihrer Arbeit als Übersetzerin russischer Klassik.

Dr. Erdmute Lapp (Universität Bochum) bespricht das neue Buch von Lena Gorelik „Null bis unendlich“.

Die Moskauer Ko­Autoren Vladimir Zabalujev und Alexei Zenzinov stellen einen Teil ihres ungewöhnlichen Theaterstücks „Der deutsche Rus“ vor. Der Feldmarschall Münnich, eine historische Figur, der um 1740 ein russischer Fürst war, lebt bereits seit zwanzig Jahren in sibirischer Verbannung. Genau zu dem Zeitpunkt, als er schon fast alle Hoffnung aufgegeben hat, bekommt er einen Hinweis, dass die Kaiserin Elisabeth gestorben ist und der neue Kaiser Peter III. ihn nach Sankt Petersburg einlädt.

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