литературный журнал

Георг Гейм в переводах Анны Давидян

Georg Heym
(1887-1912)

Der Gott der Stadt

Auf einem Häuserblocke sitzt er breit.
Die Winde lagern schwarz um seine Stirn.
Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit
Die letzten Häuser in das Land verirrn.
Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal,
Die großen Städte knien um ihn her.
Der Kirchenglocken ungeheure Zahl
Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer.
Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik
Der Millionen durch die Straßen laut.
Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik
Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut.
Das Wetter schwält in seinen Augenbrauen.
Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt.
Die Stürme flattern, die wie Geier schauen
Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt.
Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust.
Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt
Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust
Und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.

Der Abend

Versunken ist der Tag in Purpurrot,
Der Strom schwimmt weiß in ungeheurer Glätte.
Ein Segel kommt. Es hebt sich aus dem Boot
Am Steuer groß des Schiffers Silhouette.

Auf allen Inseln steigt des Herbstes Wald
Mit roten Häuptern in den Raum, den klaren.
Und aus der Schluchten dunkler Tiefe hallt
Der Waldung Ton, wie Rauschen der Kitharen.

Das Dunkel ist im Osten ausgegossen,
Wie blauer Wein kommt aus gestürzter Urne.
Und ferne steht, vom Mantel schwarz umflossen,
Die hohe Nacht auf schattigem Kothurne.

Die Muschel schließt …

Die Muschel schließt die offnen Silberschalen,
Wenn Kinder grausam sie zerstören wollen,
In sich zurück die zarten Häute rollen,
Tief in sich krümmt das Tier sich vor den Qualen.

Ich fühl es, wie mein Herz, aufs neu verwundet
Von deiner Hand, sich will der Welt verschließen.
In seine Kammern muß das Blut sich gießen,
Das kaum von bittrer Liebe war gesundet.

Doch, wie die Muscheln, die Verletzung litten,
Im Schoße formen den verlornen Saft:
Aus Leiden ward der Perlen Glanz erstritten,

So wuchs dies Lied aus einer bittren Stunde.
Aus einer Träne ward dies Lied erschafft.
Und ich vergaß der kaum empfangnen Wunde.

Träumerei in hellblau

Alle Landschaften haben
Sich mit Blau gefüllt.
Alle Büsche und Bäume des Stromes,
Der weit in den Norden schwillt.

Blaue Länder der Wolken,
Weiße Segel dicht,
Die Gestade des Himmels in Fernen
Zergehen in Wind und Licht.

Wenn die Abende sinken
Und wir schlafen ein,
Gehen die Träume, die schönen,
Mit leichten Füßen herein.

Zymbeln lassen sie klingen
In den Händen licht.
Manche flüstern, und halten
Kerzen vor ihr Gesicht.

Robespierre

Er meckert vor sich hin. Die Augen starren
ins Wagenstroh. Der Mund kaut weissen Schleim.
Er zieht ihn schluckend durch die Backen ein.
Sein Fuß hängt nackt heraus durch zwei der Sparren.
Bei jedem Wagenstoß fliegt er nach oben.
Der Arme Ketten rasseln dann wie Schellen.
Man hört der Kinder frohes Lachen gellen,
Die ihre Mütter aus der Menge hoben.
Man kitzelt ihn am Bein, er merkt es nicht.
Da hält der Wagen. Er sieht auf und schaut
Am Straßenende schwarz das Hochgericht.
Die aschengraue Stirn wird schweißbetaut.
Der Mund verzerrt sich furchtbar im Gesicht.
Man harrt des Schreis. Doch hört man keinen Laut.

Георг Гейм
(1887-1912)

Бог города

Подставил лоб пронзительным ветрам
Смотритель гневный на высокой башне,
Взирая на окраины, а там
кончаются дома, темно и страшно.
И вечера алеющий живот
Сверкает в честь великого Баала,
Под колокольный звон свой хлеб жуёт
Покорный строй измученных вассалов.
Как корибанты в танце, словно тень,
Они идут по улицам парадом,
И труб фабричных жерла каждый день
К его ноздрям возносят едкий ладан.
Ночь настаёт, он мрачно брови хмурит,
На город падает седая мгла,
Внезапно разразившаяся буря
Расправила над ним свои крыла.
Он тьме мясистым кулаком грозит,
Он им трясёт. Внезапный шквал огня
Сжигает ночь и медленно горит
До наступленья призрачного дня.

Вечер

Над волной трепещет парус,
В алом море тонет день.
Над кормою показалась
Моряка седая тень.

Разноцветный лес осенний
Шелестит на островах,
Плеск загадочных течений
Тьме играет на струнах,

И она течёт с востока,
Как струя вина в бокал,
А поодаль одиноко
Ночь с луною правят бал.

Вмиг устрица захлопывает дверцы…

Вмиг устрица захлопывает дверцы,
Когда её ломают злые руки,
А в глубине неслышно бьется сердце,
Укромно сохранённое от муки.

Так и моё израненное сердце
От мира укрывается порой
И отбивает бешеное скерцо
От боли, нанесённой мне тобой.

Как устрицы укромное нутро
Вновь производит жизненные соки,
и жемчуг в них взрастает как зерно,

Так песня создаётся в горький час.
Из милосердия её поют нам боги
И звуки дивные от боли лечат нас.

Сон в светло-голубом

Синий цвет вечерний —
Цвет моей мечты,
Он окрасил землю,
Реки и мосты,

В небе белый парус,
Горы-облака,
Ветер уплывает
Вдаль, за берега.

Вечер погружает
Нас в волшебный сон
Сам, в мечту влюблённый,
Засыпает он,

И звенят цимвалы
Нежно до утра.
Шепчут и танцуют
Тени у костра.

Робеспьер

Прикованный к телеге кандалами,
Изнемождённый, с пеною у рта,
Он яростно кричит, стучит ногами,
В его глазах зияет пустота.
На буераках он взлетает вверх,
И в такт толчкам скрипят его оковы.
Хохочут дети, и уже готова
Кровавой казнью насладиться чернь.
Мучительно его кривится рот,
Телега встала, и в конце пути
Он видит непреклонный эшафот.
«Вставай, не заставляй себя нести!»
Кричит расправы жаждущий народ,
А он молчит. Ему пора идти.

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