Макс Даутендей
Grau Heimatnebelland
Fühle keine Kälte sehr,
Wenn die Nebel sich vereisen;
Denn mein Herz geht vor mir er,
Will mir Heimatwege weisen.
Aus den Fenstern durch die Nacht
Glänzen deutsche Weihnachtskerzen,
Und die deutsche Tanne lacht,
Und sie lacht zu meinem Herzen.
Nenne nichts auf Erden mein
Von dem großen Heimatgrunde,
Als den Regen nur allein
Und den Nebel in der Runde.
Graues Heimatnebelland,
Bin dir immer treu geblieben.
Nirgendwo ich Ruhe fand,
Heimweh hat mich heimgetrieben.
Alleingelassen bei Erinnerungen
Jetzt sitzt der weisse Schlaf vor allen Wintertueren,
Die Fenster sind gleich blassen Eierschalen,
Dahinter leben Strassen voll Gespenster
Und Stimmen, die uns ferne Menschen malen.
Man kann die Welt nicht sehen und nur spüren.
Wie Blinde ahnt man dunkel das Geschehen,
Alleingelassen bei Erinnerungen,
Die an den Tueren wie die Bettler stehen,
Die bei den Ofenflammen warm sich rühren,
Erregt mit nimmersatten Hungerzungen.
Sie koennen uns an magern Haenden fuehren
Und haben in der Asche noch nicht ausgesungen.